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Willkommen in Köln

Seit 2015 setzt die Jazzhausschule in verschiedenen Kölner Stadtteilen Projekte mit und für Kinder um, die in Flüchtlingswohnheimen oder Notunterkünften wohnen. Dabei geht es neben der Möglichkeit, sich künstlerisch zu betätigen, immer auch um die Begegnung mit anderen Kindern und Jugendlichen der gleichen Altersgruppe. 2019 kooperierte die Jazzhausschule in insgesamt acht Projekten für junge Menschen mit Fluchterfahrung mit der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Musik und dem LKJ NRW, zwei weitere Projekte wurden - ebenfalls mit Landesförderung - gemeinsam mit dem Landesmusikrat NRW durchgeführt. Aber auch in vielen weiteren Projekten war das Thema präsent und Geflüchtete wurden punktuell oder regelmäßig angesprochen und eingebunden. So lädt die Jazzhausschule Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung in bereits bestehende, außerhalb der Flüchtlingsunterkünfte stattfindende Angebote ein, initiiert neue Begegnungsprojekte oder führt punktuell kompakte Workshops in den Unterkünften durch.

Beispiele für Projekte mit Geflüchteten

Das Kooperationsprojekt der LAG Musik/LKJ NRW mit der Offenen Jazz Haus Schule Köln gibt überwiegend aus dem Irak und Syrien geflüchteten Kindern einen inklusiven und kreativen Einstieg in das gemeinsame Musizieren und ermöglicht so erste gemeinsame Ensembleerfahrungen. Ohne Leistungs- und Lerndruck können diese Kinder hier zu gemeinsamer Musik gelangen. Mögliche Barrieren (Sprache, Alter) werden dabei berücksichtigt und bearbeitet. Ziel des Projekts ist es, eine inklusive und gleichzeitig intensive musikalische Zusammenarbeit mit Kindern der irakisch-christlichen Community in Köln-Mülheim zu praktizieren und dabei die Freude am gemeinsamen Zusammenklang erfahrbar zu machen. Mit diesem wöchentlichen Angebot für ca. zwanzig Kinder baut die Offene Jazz Haus Schule ihre Aktivitäten im außerschulischen Bereich weiter aus und engagiert sich in einem Netzwerk aus soziokulturellen Projekten im rechtsrheinischen Köln. Durch die Aufführung der Ergebnisse im Rahmen der Festivals der Jazzhausschule im Stadtgarten und Open-Air vor der Eigelsteintorburg ergab sich ein Austausch mit dem Kölner Publikum und mit gleichaltrigen Kindern aus anderen Stadtteilen.
Ebenfalls gemeinsam mit der LAG Musik/LKJ NRW organisiert und betreut die Jazzhausschule ein Projekt für junge Geflüchtete im Quäker Nachbarschaftsheim. Die Teilnehmer kommen dabei aus verschiedenen Ehrenfelder Institutionen und Einrichtungen, sodass zahlreiche neue Begegnungen auch mit den Stammbesuchern des Nachbarschaftsheimes entstehen. Bandarbeit und Songwriting stehen im Zentrum des Projektes, aber auch das Produzieren von »Beats« sowie das Aufnehmen der entstandenen Songs im hauseigenen Studio sind vorgesehen.
In einem inzwischen mehrfach durchgeführten fünftägigen Ferienangebot fahren Kinder und Jugendliche eine Woche lang täglich nach Mengenich in den Proberaum und die Werkstatt des Perkussionisten und Kunstschmieds, Andreas Molino, wo sie Instrumente aus Holz, Metall und Schrott bauen und um im Anschluss mit diesen und weiteren Instrumenten zu musizieren. Sport- und Spiel-Angebote sowie gemeinsame Mahlzeiten runden das Tagesprogramm ab. Die Kinder und Jugendlichen erleben so eine Woche aktiver Ferien in einem gänzlich neuen Umfeld. Dieses Angebot wurde in der Vergangenheit sowohl mit Geflüchteten als auch mit Kindern und Jugendlichen aus Kölner Sozialräumen durchgeführt.
Gefördert durch den Landesmusikrat NRW führt die Jazzhausschule Musikangebote in Seiteneinsteigerklassen an der Paul-Klee-Schule, der KGS Horststraße sowie der Nelson-Mandela-Hauptschule in Köln Mülheim durch. Dabei wird in offenen Projektformaten zwanglos und flexibel auf die Kinder und Jugendlichen eingegangen. So gelingt es Sprachbarrieren zu überwinden und neue Zugänge zu musikalischen Ausdrucksformen gemeinsam zu entdecken. Ergänzend dazu besuchen zwei bis drei Musiker oder eine Abordnung des Buchheimer Stadtteilorchester (s.u.) die Notunterkünfte und Wohnheime, in denen viele Geflüchtete untergebracht sind und initiieren vor Ort spontane Sessions, in die die Bewohner eingebunden werden.