Im Zuge der am 4. November 2025 verhängten Haushaltsperre für das Kalenderjahr 2025 wurde von der Stadtkämmerin Frau Prof. Dr. Dörte Diemert erklärt, dass eine Verlängerung der Haushaltssperre für das Kalenderjahr 2026 aktuell noch geprüft wird und nicht ausgeschlossen werden kann. Wir möchten daher frühzeitig auf möglichen Auswirkungen für die kulturpädagogischen Einrichtungen hinweisen.
Die Kulturpädagogischen Facheinrichtungen begrüßen die bisherigen Aussagen aus Verwaltung und Politik, dass die Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen von der drohenden Haushaltssperre 2026 nicht betroffen sind und somit die Auszahlungen der Förderungen im Rahmen der Zuwendungsverträge gegenüber den Jugendeinrichtungen und den kulturpädagogischen Facheinrichtungen sichergestellt sind. Dies halten wir im Hinblick auf die Stabilität der Jugendförderung in der Stadt Köln für besonders wichtig.
Jedoch könnte eine Haushaltssperre 2026 darüber hinaus gehende städtische Förderprogramme betreffen – etwa Integrationsmittel, Jugendprojektmittel, Ferienmaßnahmen, bezirksorientierte Mittel und ähnliche Angebote. Dies könnte zum Wegfall kulturpädagogischer Projekte in Sozialräumen, in (Not-) Unterkünften sowie von Ferienangeboten führen. Auch würde es eine Gefährdung oder gar den Verlust langzeitig aufgebauter Strukturen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bedeuten: ein massiver Rückschritt für das soziale und kulturelle Miteinander in Köln! Denn solche Angebote wirken nachweislich präventiv, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und senken soziale Folgekosten.
Wir weisen als Kulturpädagogische Facheinrichtungen darauf hin, dass Sparmaßnahmen in diesen Bereichen am stärksten Kinder und Jugendliche in Sozialräumen mit bereits eingeschränkter kultureller Teilhabe treffen. Schon jetzt stellen wir in diesen Bereichen eine zunehmende Radikalisierung junger Menschen fest. Wenn kulturelle Bildungs- und Begegnungsangebote wegfallen, entstehen Betreuungs- und Repräsentationslücken, die antidemokratische Akteure nutzen werden.
Wir bitten daher mit Nachdruck, bei der Überprüfung der Ausgaben für 2026, die oben genannten freiwilligen Leistungen prioritär zu behandeln und als dringend notwendig einzustufen.
Köln, 13.11.2025
Für die Kooperative Kulturpädagogischer Facheinrichtungen Köln: Éva Adorján und Christoph Horstkotte
