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Perkussion im Supermarkt, Tanz im Schaufenster, Gesang im Plattenladen, experimentelle Improvisation in der Stadtbibliothek – die Schüler*innen der 6. Klasse an der Integrierten Gesamtschule Innenstadt (igis) konnten in der vergangenen Woche richtig was erleben.

Im Rahmen der Performance Tour traten Künstler*innen in acht Duos und zwei Solo-Acts an zehn verschiedenen Orten in der und rund um die Schule auf. Die Schüler*innen gingen auf Entdeckungstour von einem Spielort zum anderen und kamen in den Genuss mehrerer kurzer, aber umso intensiverer Konzerterlebnisse.

Die einzelnen Performances:

  • In der Stadtbibliothek präsentierten sich Salim Javaid (Saxophon) und Etienne Nillesen (extended Snare Drum) als Concentric Circles: Zwei Kreise, eine Snare Drum und ein Saxophon. Die Musiker improvisierten frei, bedienten sich ungewöhnlicher Spieltechniken auf ihren Instrumenten und produzierten so eine Vielzahl an verschiedenen Klängen zwischen Saxophonton, Schlagzeug, Alltagsgeräuschen, pseudoelektronischen Klängen, Rauschen und vielem mehr.
  • Für Cristina Ardelean (Violine) und Tabea Hörsch (Cello) war ihr Auftritt in der urigen Jazz-Kneipe Metronom etwas ganz besonderes. Das Duo nahm die Schüler*innen mit auf eine akustische Reise, die über abstrakte Klanglandschaften hin zu tänzerischen Rhythmen aus der Musik Brasiliens führte.
  • Ein besonderes „Angebot“ gab es im SuperBioMarkt: Nepomuk Clausen (Percussion) und Fang-Yu Shen (Tanz) machten mit ihrer Performance die alltägliche flüchtige Einkaufsatmosphäre zu einer Begegnung der besonderen Art.
  • Ein lässig sitzender Hut auf dem rot gelockten Kopf, eine atemberaubende Stimme, dazu Gitarren- und Keyboardskills, die souliger nicht sein könnten: Heen (Vocals/Gitarre) und Jan Lammert (Keyboard) beeindruckten die Kinder im a-Musik Plattenladen und entwickelten mit ihnen mit der Instant-Songrwriting-Methode in kürzester Zeit sogar einen eigenen Song.
  • Ein besonderes Highlight erlebten die Kinder im Schaufenster des Möbelladens Boucherie. Darin war Sara Blasco (Choreografie/Tanz) tanzend in einer Badewanne zu sehen. Sie nahm die Kinder mit zu einem „Taucherlebnis“ voller Gedanken, Träume und Gefühle.

  • Auch in der Schule selbst fanden Performances statt: Lukas Diller (Altsaxophon/Photographie) und Lukas Keller (Kontrabass) gingen gemeinsam mit den Kindern in einer musikalischen Fotoausstellung den Fragen auf den Grund, ob Einsamkeit dasselbe wie Alleinsein ist, ob allein zu sein auch schön sein kann und wie Einsamkeit eigentlich klingen kann.
  • In der Gymnastikhalle erlebten die Kinder mit Lars Schmidt (Tanz) und Victor Gelling (Synthesizer) die wohl sportlichste Performance des Tages. Dabei wurden die Schnittstellen von Fluxus, Krautrock und Techno sowie Körperkult auf ganz eigene Weise unter die Lupe genommen. Time To Sign Up For Gymnastics!
  • In der Wolkenburg trat Martin Sladek (Singer/Songwriter) auf. Eine sanfte, klare Stimme, ein dynamisch, klangvolles Gitarrenspiel und fantasievolle, deutsche Texte zeichnen die Musik von Martin Sladek aus. Authentisch, ehrlich und bewegend.
  • Ebenfalls in der Wolkenburg war DeutschPop made in Köln zu hören: Sophia Wahnschaffe (Vocals/Gitarre) und Julian Adler (Vocals/Keyboard). Beide schreiben deutsche Texte, machen Popmusik und lieben den Soul und R´n´B Vibe.
  • Im Musikraum der Igis ließen Mischa Ruhr (Baritonsaxophon) und Martell Beigang (Drums) aus dreckigen Drumbeats und schrägem Saxophonklang einen mitreißenden Groove entstehen.

Die Integrierte Gesamtschule Innenstadt (igis) und die Offene Jazz Haus Schule gestalten das Schulprofil Populäre und Experimentelle Musik (SPEM) seit 2019. SPEM wird durch Förderung der Stadt Köln, der Wilde Kinder Stiftung, der Jabe Stiftung sowie des Fördervereins der igis ermöglicht.

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Kölner Stadtanzeiger, 14.12.2021, Autor: Thomas Dahl; Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der DuMont Mediengruppe.

 

Weiterführende Informationen zu Spem sind hier zu finden.

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