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Ein Large Ensemble mit bis zu 50 jugendlichen Musiker*innen aus sieben Musikschulen, zwei Ausnahmemusiker*innen als Gastsolist*innen, vier künstlerische Leitungen, zwei Konzerte in Köln und Leverkusen – das sind die Rahmendaten eines herausragenden Musikprojekts.

Das musikschulübergreifende Large Ensemble geht mit verschiedenen musikalischen Konzeptionen über konventionelle Großformationen hinaus und bietet den vorwiegend jugendlichen Teilnehmer*innen die Möglichkeit zum Zusammenspiel mit profilierten Musiker*innen in diversen musikalischen Ausrichtungen und variablen Besetzungen. Musiziert wird mit Noten (eigens angefertigte Auftragskompositionen und Bearbeitungen), aber vor allem auch ohne Noten (freie Improvisation, instant composing, dirigierte Improvisation, Konzeptimprovisation).

Den Initiator*innen ist es gelungen, mit Simin Tander (Gesang) und Prof. Michel Godard (Serpent, Tuba) zwei international tätige Gastsolist*innen zu gewinnen, die gemeinsam mit den Jugendlichen das Konzertprogramm erarbeiten. Und das musikalische Leitungsteam vereint mit Michael Gerards (Musik- und Kunstschule Duisburg), André Nendza (Offene Jazz Haus Schule, Köln), Matthias Petzold (Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl) und Jan Schreiner (Musikschule der Stadt Leverkusen) vier beeindruckende Jazzmusiker, Ensembleleiter, Komponisten und Musikpädagogen.

Konzerte

Samstag, 20. August 2022, 18:00 Uhr, Stadtgarten Köln

Sonntag, 21. August 2022, 17:00 Uhr, Forum Leverkusen

  • Ein gemeinsames Konzert mit der Blow Shop Big Band der Musikschule Leverkusen unter Leitung von Johannes Lemke.

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.

Gastsolist*innen

Michel Godard (Serpent, Tuba) ist Schöpfer und Forscher zugleich: Michel Godard kreiert und findet die Verbindungen zwischen den Jahrhunderten und musikalischen Kulturen. Seine Musik ist natürlich geprägt durch die Praxis und Codes der Improvisation, aber auch durch die abwechslungsreichen Begegnungen mit Musiker*innen aller Horizonte. Bevor er der herausragende Tubaspieler im European Jazz Ensemble wurde, entdeckte er als klassischer Tubist ein völlig vergessenes Instrument wieder, das er mittlerweile am Conservatoire national supérieur de musique et de danse in Paris unterrichtet und das zufällig der Urahn der Tuba ist: der Serpent. In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Instrumentenbauer Stefan Berger erforschte er dieses Renaissance-Instrument und integrierte es in seinen Kompositionen und in seine Ensembles. Michel Godard spielt eine Musik, die über der Zeit steht. Als multidimensionaler Musiker eröffnet er Perspektiven für eine neue Generation von Forschern und Schöpfern.

Wenn Simin Tander zum Singen ansetzt, dann passiert viel mehr, als dass sie ihre Stimmbänder zum Schwingen bringt – ihr Gesang wird gefleht, geformt, geflüstert. Dabei horcht sie tief in sich hinein, als würde sie ihre Seele befragen – rau, kraftvoll und zugleich zart und durchlässig. Gesungen auf Englisch und Paschtu/Afghaani, der Sprache ihres verstorbenen Vaters, entwickelt ihre Musik einen Sog, eine leise Intensität, die man selten erlebt. Die in Köln geborene deutsch-afghanische Sängerin und Komponistin zählt bereits seit einigen Jahren zu den aufregendsten Persönlichkeiten des europäischen Jazz. Mit ihren eigenen Formationen spielte Simin Tander auf diversen internationalen Festivals (u. a. North Sea Jazz Festival, Hongkong Jazzfestival, Madrid Jazzfestival, Jarasum Jazzfestival South Korea) und veröffentlichte drei hoch gelobte Alben, wovon das aktuellste, „Unfading“, im Herbst 2020 erschien. Gemeinsam mit dem norwegischen Star-Pianisten Tord Gustavsen gab sie mit „What was said“ (2016) ihr Debut auf dem renommierten Label ECM Records. Es folgten weltweite Tourneen (u. a. London Jazz Festival, Montreal Jazzfestival, Brussels Jazzfestival, San Francisco SF Jazz Fest), enthusiastische Kritiken und der „Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. (Foto: Matthis Kleeb)

Leitungsteam Large Ensemble 2022

Künstlerisches Leitungsteam

Michael Gerards ist Lehrer für E-Bass und Kontrabass an der Musik- und Kunstschule Duisburg und Workshop-Dozent. Er kann auf zahlreiche CD-Produktionen (u. a. Peter Materna Quartett), musikalische Tätigkeiten bei Theaterproduktionen (Stadttheater Duisburg, Wuppertal, TiC Theater) und in verschiedenen Soul-/Funk-/Jazzbands sowie klassischen Orchestern und Ensembles zurückblicken.

André Nendza arbeitet als Bassist, als Komponist und als Dozent der Offenen Jazz Haus Schule, leitet dort das Vorstudium Jazz. Er kann auf zahlreiche Förderpreise, den Gewinn des ECHO JAZZ 2012 in der Rubrik „bester Bassist national“ sowie Rundfunk- und Zeitungsfeatures zurückblicken. André Nendza arbeitete u. a. mit Dave Liebman, Kenny Wheeler, Rick Margitza, Mike Walker, Dominique Pifarély, Charlie Mariano, Zoltan Lantos, Dave Pike und Paolo Fresu.

Matthias Petzold ist Saxophonist, Komponist und Lehrkraft für Saxophon und Jazz-Combo an der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl. Er schrieb Jazz-Kompositionen für Besetzungen vom Trio bis zum Sinfonieorchester, die auf bisher 11 CDs veröffentlicht wurden. Unterrichtsstücke von ihm erschienen im AMA-Verlag, darunter eine zweibändige Saxophonschule und kürzlich eine „Harmonik in der Jazzimprovisation“. (www.petzold-jazz.de)

Jan Schreiner ist Bassposaunist, Tubist und Komponist, unterrichtet an der Musikschule Leverkusen sowie an der Hochschule für Musik Mainz. Er leitet das Jan Schreiner Large Ensemble und ist Mitglied des Vertigo Trombone Quartett mit Nils Wogram, Andreas Tschopp und Bernhard Bamert. 

Musikschulnetzwerk „JIP“

JIP steht für Jazz, Improvisation, Pop. Das JIP-Netzwerk ist ein Zusammenschluss der Musikschule der Stadt Aachen, der Städtischen Max-Bruch Musikschule Bergisch Gladbach, der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl, der Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg, der Musikschule der Stadt Leverkusen, der Offenen Jazz Haus Schule Köln und der Musikschule VHS Voreifel. Das Musikschulnetzwerk »JIP« ist ein Projekt im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik / Region Rheinschiene und wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.

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