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Jazzhaus Community Orchester (JCO)

Ein inklusiver Raum für Kreativität und Miteinander

Das Jazzhaus Community Orchester (JCO) ist eine Band, bei denen alle Menschen mitmachen können, egal wie "viel" oder "wenig" sie "können". Wir spielen eigene Musik, das heißt wir erfinden und erproben sie gemeinsam. Wir nennen uns Orchester, weil das ein schöner Name ist und weil wir viele sind. Alle Instrumente (natürlich auch Stimme) sind willkommen. Das Alter der Bandmitglieder ist zwischen 8 und 80 Jahren.

Die Kooperation der Offenen Jazz Haus Schule mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln macht es möglich, dass die Band als Praxisgruppe für Musikpädagogik jeweils semesterweise durch Musikstudierende verstärkt wird. Diese jungen Musiker*innen können viel beitragen und lernen gleichzeitig über die Facetten der inklusiven Bandarbeit.

Bei der Extraprobe und beim Auftritt kommen zum Kern der Band noch einige (hauptsächlich) Blasinstrumente spielende Musiker*innen aus dem Kursbereich der OJHS hinzu. Die Menschen, die sich dazu anmelden, können Noten lesen. So lernen sie innerhalb von kurzer Zeit die Musik der Band kennen und tragen dazu bei, dass sie auch nach einem Orchester klingt: gemeinsam noch größer, stärker und kräftiger.

Zum Workshop Winter 2025

 

Weiterführende Informationen

Einleitende Gedanken

Musik ist für Alle da – und zwar in all ihren Facetten. Besonders für die Offene Jazz Haus Schule als Musikschule der Musiker*innen oder als Community ausübender Musiker*innen gilt es, diesen Wert hochzuhalten. Denn die Erfahrung, Musik aktiv selbst zu gestalten, ist uns lieb und teuer. Wir möchten sie möglichst mit allen teilen, sie für alle möglich machen. Dass der Zugang zu dieser Erfahrung für alle eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ist leider noch nicht Realität. Es ist uns ein Anliegen, dazu beizutragen, dass das anders – und gerechter – wird.   

Seit ihrer Gründung versteht die Offene Jazz Haus Schule (OJHS) es als ihre Aufgabe, ein Ort des Musizierens für alle Menschen zu sein. Dies ist kein leicht zu erfüllender Anspruch, denn: Die Idee, dass die Teilnahme an Musikschulangeboten nur einer bestimmten, privilegierten Gruppe von Menschen zusteht, ist leider immer noch ein weit verbreiteter Glaubenssatz. Leider ist in dieser Annahme auch etwas Wahres zu finden, denn diese Art musikalischer Bildung ist kostenintensiv. Neben ökonomischen Barrieren sind es jedoch auch andere Strukturen, die den Zugang erschweren. Neben der Barrierefreiheit im Sinne von Mobilität (also Treppen, Orte abseits von Wohnorten usw.) ist eine Hürde vor allem eben jene Vorstellung, dass Musikschule ein elitärer Raum sei, der nicht für Alle zugänglich ist. Um diese Vorstellung zu ändern reicht es nicht, davon zu sprechen, dass Jede*r bei uns willkommen ist, dass Jede*r an den Angeboten teilnehmen kann, wenn er*sie es möchte – auch wenn wir das genau so meinen. Denn: Viele der Menschen, die wir auch einladen wollen, erreicht diese Botschaft nicht so leicht.

Gründung einer neuen inklusiven Band

Aus dieser Einsicht heraus begann die OJHS im Jahr 2023 mit der Erprobung eines neuen Wegs. Mit dem Ziel, Menschen mit Behinderung zur Teilnahme am neu gegründeten Jazzhaus Community Orchester (JCO) zu motivieren, kontaktierten wir zunächst verschiedene Institutionen wie die Lebenshilfe Köln und das Geschwister-Scholl-Haus sowie die Vereine Unlabel und Klimperklang.

Unsere Idee war, in den Einrichtungen gezielt Workshops anzubieten, bei denen wir den Menschen in ihren Lebensumgebungen begegnen und mit ihnen praktisch und kreativ musizieren konnten. Schnell spürten wir, dass wir mit dieser aufsuchenden Arbeit Brücken zwischen den Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Fähigkeiten bauen konnten. Das gemeinsame Musizieren von behinderten und nicht behinderten Menschen wurde zu einer inspirierenden Erfahrung, die neben der Freude und Kreativität auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl schuf. Wir verbrachten eine wunderbare Zeit mit neuen Freund*innen, schrieben zusammen Songs, probten und führten sie auf.

Erste Proben und Auftritte des JCO

Nach dieser Phase begann die erste Probenphase des JCOs. Mit der aus den Begegnungen und dem Netzwerk entstandenen Gruppe – zehn Menschen verschiedenster Altersstufen und mit diversen Ausprägungen von Behinderung – begannen wir Songs zu schreiben. Diese Stücke bildeten das Repertoire der Band. Vor dem ersten Auftritt wurden Teilnehmende aus der Offenen Jazz Haus Schule, vorwiegend mit Blasinstrumenten, eingeladen, an einem Workshop-Wochenende teilzunehmen und zusammen mit der Basisgruppe zu proben. Es folgte der erste Auftritt des Jazzhaus Community Orchesters beim Sommerfestival der OHJS im Juni 2023.

Nach der Premiere des JCO beim Sommerfestival kam die Band anlässlich der Cologne Jazzweek 2023 mit Multiinstrumentalist, Komponist und Entertainer Matthias Schriefl zusammen und sorgte für einen höchst außergewöhnlichen Beitrag im Programm des international besetzten Festivals. Bei bestem Wetter und vor begeistertem Publikum nahm das JCO die Zuhörenden auf eine musikalische Reise voller Abwechslung mit.

Seitdem tritt des JCO jeweils beim OJHS-Sommerfestival an der Eigelsteintorburg und beim Winterfestival im Startgarten auf. Der vorläufige Höhepunkt der jungen Karriere der Band war der Auftritt am 3. Oktober 2024 in der Kölner Philharmonie im Rahmen des Tags der offenen Tür. Die Musiker*innen des JCO spielten mit den Dozenten Julian Bossert, Kurt Fuhrmann und Joscha Oetz die Titel „Yo oder So“, „They Dont Care About Us“, „Summervibes“, „Ohne Moos Nix Los“ und gemeinsam mit dem Rap-Duo MC Vin & Cizzah (von Kölner Jugendzentrum Take Five) den Song „Das macht mich stark“. Das Publikum wurde dabei zu einem Teil der musikalischen Community: die Zuhörer*innen wippten, schnippsten, klatschten und sangen gemeinsam mit dem JCO.

Heute ist das JCO aus dem musikalischen Leben der OJHS nicht mehr wegzudenken. Die inklusive Band besteht aus Musiker*innen zwischen 8 und 80 Jahren, Laien und Profis sowie Menschen mit mehr oder weniger Beeinträchtigungen. Unter der Leitung von Kurt Fuhrmann, Julian Bossert und Joscha Oetz formulieren sie eine ganz eigene musikalische Antwort auf die gesellschaftlichen Umweltfragen unserer Zeit. Die Prinzipien „Freude“, „Zusammenhalt“, „Vielfalt“ und Barrierefreiheit“ sind dabei Programm.

Joscha Oetz

Kurt Fuhrmann

Julian Bossert

Kontakt

Joscha Oetz

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(0221) 130 565 - 18

Förderer

Dr. Hans und Annemarie Kauth Stiftung

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