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Joscha Oetz und Martin Theile freuten sich über den Besuch von Berivan Aymaz, OB-Kandidatin der Grünen Köln, in der Eigelsteintorburg bei der Offenen Jazz Haus Schule. Die in der Kurdischen Provinz Bingöl in der Türkei geborene Politikerin lebt seit ihrem neunten Lebensjahr in Köln. Schon während ihrer Studienzeit arbeitete sie als Übersetzerin und Moderatorin und war bis 2003 erste Generalsekretärin der Kurdischen Gemeinde Deutschland. Berivan Aymaz zog 2014 für die Grünen in den Kölner Stadtrat ein, 2017 dann in den Landtag. Im Jahr 2022 wurde sie als Landtagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis direkt gewählt, ist seit 2022 Vizepräsidentin des Landtags und Sprecherin für Europa, Internationales und Eine Welt der grünen Landtagsfraktion.

Berivan Aymaz kennt die Arbeit der Offenen Jazz Haus Schule bereits seit einigen Jahren. So war sie bereits im Landtagswahlkampf 2022 in der Eigelsteintorburg zu Gast.

Eines der wichtigsten Themen, für das sie steht, ist Bildungsgerechtigkeit. Insbesondere darum zeigte sie sich über den Ansatz der OJHS begeistert, die Vielfalt der Gesellschaft zu erreichen. So könnten nicht nur finanzielle Gründe eine Teilnahmebarriere sein, sondern auch das Gefühl, nicht dazuzugehören. Ein großes Problem unserer Gesellschaft sei Klassismus, und nicht nur individuell, sondern auch strukturell, da er sich häufig in Institutionen und gesellschaftlichen Normen verankert hat. Die OJHS durchbräche ebendiese Barrieren mit ihren Angeboten – insbesondere rechtsrheinisch, beispielsweise mit dem barrierefreie Stadtteilorchester "Sounds of Buchheim".

Im Gespräch mit Joscha Oetz und Martin Theile plädierte sie mit Blick auf die Raumknappheit dafür, die Schulen zu öffnen für kulturelle Bildungsangebote. Hier müsse die Stadt deutlich mehr investieren, um die Schulen und Schulhöfe zu lebendigen Orten in den Veedel zu machen.

Berivan Aymaz sieht die städtisch getragene Kultur und die freie Szene als gleichwertige Säulen. Gerade jetzt in politisch aufgeheizten Zeiten müsse die Kultur und die kulturelle Bildung – gleich ob kommunal oder frei – gestärkt werden. Kultur sei kein "nice to have", sondern unverzichtbar für sozialen Zusammenhalt und Demokratie. Knapper werdende Haushaltsmittel dürften nicht dazu führen, kulturelle Bildungsangebote einzusparen. Diese Situation müsste eher dazu führen, dass sich die Kultur öffnet und Angebote für alle Menschen schafft.

Die OB-Kandidatin der Grünen will Brückenbauerin sein zwischen institutioneller Kultur und freier Szene. Sie will Unterstützer*innen und Förderer vermitteln und auch dadurch wichtige Strukturen in unserer Stadt erhalten. 

Am Gespräch nahm auch Sandra Schneeloch teil, finanzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Stadtrat und Direktkandidatin für den Wahlkreis Innenstadt 5. Sie hatte sich bei den Konsolidierungsplänen im Rahmen der Haushaltsdebatte für die OJHS stark gemacht. Sie bekräftigte die Forderung von Berivan Aymaz nach mehr Transparenz im Vorfeld der Haushaltsaufstellung.