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Ein Large Ensemble mit bis zu 50 jugendlichen Musiker*innen aus sieben Musikschulen, zwei Ausnahmemusiker*innen als Gastsolist*innen, vier künstlerische Leitungen, Konzerte in Bergisch Gladbach und in Duisburg – das sind die Rahmendaten eines herausragenden Musikprojekts.

Zum Artikel "Jazz im Fokus - Großes Abschlusskonzert in Bergisch Gladbach"

Das musikschulübergreifende Large Ensemble geht mit verschiedenen musikalischen Konzeptionen über konventionelle Großformationen hinaus und bietet den vorwiegend jugendlichen Teilnehmer*innen die Möglichkeit zum Zusammenspiel mit profilierten Musiker*innen in diversen musikalischen Ausrichtungen und variablen Besetzungen. Musiziert wird mit Noten (eigens angefertigte Auftragskompositionen und Bearbeitungen), aber vor allem auch ohne Noten (freie Improvisation, instant composing, dirigierte Improvisation, Konzeptimprovisation).

Den Initiator*innen ist es gelungen, mit Angelika Niescier (Saxophon) und Ernst Reijseger (Cello) zwei herausragende und international tätige Gastsolist*innen zu gewinnen, die gemeinsam mit den Jugendlichen das Konzertprogramm erarbeiten. Und das musikalische Leitungsteam vereint mit Michael Gerards (Musik- und Kunstschule Duisburg), André Nendza (Offene Jazz Haus Schule, Köln), Bernd Kämmerling (Städt. Max-Bruch-Musikschule Bergisch Gladbach) und Marc Huynen (Musikschule der Stadt Aachen) vier beeindruckende Jazzmusiker, Ensembleleiter, Komponisten und Musikpädagogen.

Konzerte

Sonntag, 20. August 2023, 15:00 Uhr, Schulzentrum Kleefeld, Bergisch Gladbach

Sonntag, 27. August 2023, 17:00 Uhr, Aula der Gesamtschule Duisburg-Mitte

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.

Hinweis: Das ursprünglich geplante Konzert am Samstag, 26. August 2023, 18:00 Uhr in Aachen wurde abgesagt.

Gastsolist*innen

Angelika Niescier ist eine der herausragenden Musikerinnen, die seit einiger Zeit die Konturen der europäischen Jazzszene neu definieren – eine Künstlerin auf Mission, mit grenzenloser Energie, einer reichen Palette an Farben und virtuoser Technik. Die gebürtige Polin lebt heute in Köln und studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Als Bandleaderin und Komponistin erhielt sie einige der renommiertesten Auszeichnungen wie den WDR-Jazzpreis, den Albert-Mangelsdorff-Preis / Deutschen Jazzpreis, den Echo Jazz sowie zweifach den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Sie war die erste „Improviser in Residence“ in Moers (Deutschland) und kann auf Residenzen in Kuala Lumpur, Mexiko City und Tarabya (Türkei) zurückblicken. Darüber hinaus arbeitet sie für Rundfunk- und Fernsehanstalten wie den Bayrischen Rundfunk, den WDR, radio bremen, den SWR und HR sowie den RBB. Als international anerkannte Musikerin bereist sie unzählige Länder, performt ihre Musik bei renommierten Festivals wie dem Winter Jazzfest New York, unerhört! Züricher Jazzfestival, Vancouver International Jazzfestival, Jazzfest Berlin, Jazzfestival Molde und in Konzertsälen wie der Elbphilharmonie, der Philharmonie Berlin und der Philharmonie Essen. Angelika Niescier arbeitete mit einigen der großen Namen der internationalen Musikszene wie Joachim Kühn, Tyshawn Sorey, Kris Davis, Gerry Hemingway, Nasheet Waits, Tomeka Reid, Jim Black, Sylvie Courvoisier, Ralph Alessi, Ernie Watts, Soweto Kinch, IIro Rantala, Julia Hülsmann und Gerald Cleaver – um nur einige zu nennen. Angelika Niescier hat einen ungebremsten Wunsch nach künstlerischer Fortentwicklung und nach kreativem Austausch, der ihre musikalische Reise reich an inspirierenden Begegnungen macht und zu Werken für und Kooperationen mit Tanz, Orchester und Chor, Film und Theater führt.

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Ernst Reijseger ist ein niederländischer Cellist und Komponist. Die Musik bei seinen Live-Performances fordert heraus und baut auf Risikobereitschaft und Kommunikation auf. Besonderen Wert legt der Musiker auf den stetigen kreativen Austausch mit anderen Künsten wie Poesie, Tanz, Theater, Film, Malerei, Bildhauerei und Fotografie. So komponierte Reijseger Filmmusik für Werner Herzog, für Alex und Andrew Smith und zu vielen Dokumentarfilmen über Kunst in den Niederlanden. Im Sommer 2017 spielte er seine eigene Musik bei einer Inszenierung von Sam Gold von Shakespeares „The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark“ (u. a. mit Oscar Isaac, Keegan Michael Key und Gayle Rankin) im The Public Theatre in New York City. In seinen Solokonzerten musiziert Reijseger insbesondere eigene Kompositionen und Improvisationen. Seit über zehn Jahren ist er Mitglied des Trios „Reijseger Fraanje Sylla“. Darüber hinaus umfassen seine musikalischen Kollaborationen Improvisations- und Jazzmusik (Harmen Fraanje, Han Bennink, Misha Mengelberg, Steve Lacy, Uri Caine), klassische und barocke Musik (Yo Yo Ma, Giovanni Sollima, Erik Bosgraaf, Dutch Wind Ensemble, Forma Antiqua) sowie traditionelle Musik (Trilok Gurtu, Tenore e Concordu de Orosei, Groove Lélé, Nana Vasconcelos, A Filetta). Ernst Reijseger spielt ein fünfsaitiges Cello, gebaut von Bolink & Steinhauer Vioolbouwers, gestiftet vom Nationaal Muziekinstrumentenfonds. Außerdem spielt er ein elektrisches fünfsaitiges, das freundlicherweise von NS design zur Verfügung gestellt wird. Seine Cellosaiten stammen von Thomastik Strings.

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Musikalische Leitungen 2023 min

Künstlerisches Leitungsteam

Michael Gerards ist Lehrer für E-Bass und Kontrabass an der Musik- und Kunstschule Duisburg und Workshop-Dozent. Er kann auf zahlreiche CD-Produktionen (u. a. Peter Materna Quartett), musikalische Tätigkeiten bei Theaterproduktionen (Stadttheater Duisburg, Wuppertal, TiC Theater) und in verschiedenen Soul-/Funk-/Jazzbands sowie klassischen Orchestern und Ensembles zurückblicken.

Marc Huynen ist Jazz-Trompeter und Dozent an den Musikschulen in Heerlen, Maastricht und Aachen. Nach seinem Studium an den Konservatorien in Maastricht und Hilversum bei Rob Bruynen, Jan Oosthof und Ruud Breuls bildete er sich in Workshops unter anderem bei Jerry und Ack van Rooyen, Peter Herbolzheimer, John Clayton, Andy Haderer, Bobby Shew und Jiggs Whigham fort. Marc Huynen stand bereits mit Orchestern wie The Glenn Miller Orchestra, El Tattoo del Tigre, Il Novo Cente (Night of the Proms), Orcheste National de Jazz Luxembourg und der WDR Bigband auf der Bühne und begleitete Jazzmusiker wie Toots Thielemans, Benny Bailey, Rick Kiefer, Chuck und Bob Findley.

Bernd Kämmerling ist Lehrbeauftragter an der Folkwang Universität der Künste in Essen sowie Klavierlehrkraft an den Musikschulen in Bergisch Gladbach und Düsseldorf. Er studierte Jazzpiano und Musikpädagogik in Essen, wurde mit dem Kulturförderpreis des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie mit dem Jazzförderpreis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Er spielt mit dem „Kämmerling-Quartett“ (CD „This Way“, 2021) und mit verschiedenen Musiker*innen der regionalen Szene. Derzeitiger Schwerpunkt ist dabei die Jazzadaption klassischer Musik (Werke von Beethoven und Chopin) und von Volksmusik. Bei seinem „Piano PLUS“-Programm kombiniert er das Klavier mit gleichzeitig gespielter Hohner Organa, Kinderflügel, Djembé oder fußbetriebenen Perkussionsinstrumenten.

André Nendza arbeitet als Bassist, als Komponist und als Dozent der Offenen Jazz Haus Schule, leitet dort das Vorstudium Jazz. Er kann auf zahlreiche Förderpreise, den Gewinn des ECHO JAZZ 2012 in der Rubrik „bester Bassist national“ sowie Rundfunk- und Zeitungsfeatures zurückblicken. André Nendza arbeitete u. a. mit Dave Liebman, Kenny Wheeler, Rick Margitza, Mike Walker, Dominique Pifarély, Charlie Mariano, Zoltan Lantos, Dave Pike und Paolo Fresu.

Musikschulnetzwerk „JIP“

JIP steht für Jazz, Improvisation, Pop. Das JIP-Netzwerk ist ein Zusammenschluss der Musikschule der Stadt Aachen, der Städtischen Max-Bruch Musikschule Bergisch Gladbach, der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl, der Musik- und Kunstschule der Stadt Duisburg, der Musikschule der Stadt Leverkusen, der Offenen Jazz Haus Schule Köln und der Musikschule VHS Voreifel. Das Musikschulnetzwerk »JIP« ist ein Projekt im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik / Region Rheinschiene und wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.

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