
Künstlerischer Aktionstag im Rahmen des Projekts "KlangKörper" der Offenen Jazz Haus Schule an der Schule Kunterbunt, Köln-Vogelsang
Entschleunigung, Slow Motion, Chill-Art-Oase. Dieser KlangKörper-Aktionstag war anders als in den letzten Jahren. Das hatte gute Gründe, denn die Schule Kunterbunt mußte kurzfristig einen Raumnotstand erklären. Schadstoff-Funde führten dazu, dass Räumlichkeiten vorerst nicht wieder genutzt werden konnten, und darum konnte der künstlerische Aktionstag im Herbst 2024 nicht so stattfinden, wie er im Konzept des Schulprojekts KlangKörper vorgesehen war. Eigentlich finden dann um die 20 parallele Workshops und zusätzliche Performances in verschiedenen Räumlichkeiten der Schule statt, dies war nun aufgrund der gesperrten Räume nicht möglich.
KStA-Reporterin Caroline Kron besuchte den Aktionstag. Sie schreibt in ihrem Artikel: "Wenn sich die Schule Kunterbunt in den vergangenen zwölf Jahren für einen Tag in einen 'Klangkörper' verwandelt hat, waren die Energie und Euphorie, die der musische Aktionstag in Gang setzte, in jeder Ecke des Gebäudes zu spüren. Zu hören. Und zu sehen. Da geriet die inklusive Grundschule in Vogelsang für einen Tag – im positiven Sinne – aus dem Takt. Zu sämtlichen Klängen dieser Welt tanzten und trommelten, klatschten und krochen, hüpften und hiphopten die Grundschulkinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam mit professionellen Tänzerinnen und Musikerinnen der Offenen Jazz Haus Schule, mit ihren Lehrkräften und Mitarbeitenden des Offenen Ganztags – in den Klassenzimmern, auf den Schulfluren, im Foyer und auf dem Pausenhof – eine Schule im kreativen Ausnahmezustand!"

Das Musik-Tanz-Theater ist in jedem Jahr ein Höhepunkt im Jahresablauf. In diesem Jahr entwickelten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den Dozent*innen ein Stück, welches sich mit Widerstand gegen Menschenfeindlichkeit auseinandersetzt. Dabei wurde die Frage bearbeitet, wie Widerstand heute aussehen kann – im Vergleich zu den sogenannten Edelweißpiraten in der NS-Zeit. Aufgeführt wurde das Stück "Do NOT touch this" im Atrium des Genoveva Gymnasium am ersten Schultag nach den Herbstferien. Das Pubklikum bestand vorwiegend aus Schulklassen des Genoveva-Gymnasium, die nicht mit Applaus sparten. Die Unterstützung aus dem Publikum tat besonders gut, denn viele der Teilnehmer*innen standen erstmalig auf einer Theaterbühne.

Jazzhaus Community Orchester, Julian Bossert, Kurt Fuhrmann, Joscha Oetz, MC Vin & Cizzah (Take Five)
Die Offene Jazz Haus Schule war auch in diesem Jahr am 3. Oktober 2024 wieder mit dabei beim Tag der offenen Philharmonie - unter anderem mit einem Konzert des Jazzhaus Community Orchesters, das sein aktuelles Programm »Ohne Moos nix los« vor mehr als 2.000 Zuhörer*innen präsentierte. Die Musiker*innen des JCO spielten unter Leitung von Julian Bossert, Kurt Fuhrmann und Joscha Oetz die Titel »Yo oder So«, »They Dont Care About Us«, »Summervibes«", »Ohne Moos Nix Los« und gemeinsam mit dem Rap-Duo MC Vin & Cizzah (Take Five) den Song »Das macht mich stark«. Das Publikum wurde dabei zu einem Teil der musikalischen Community: die Zuhörer*innen wippten, schnippsten, klatschten und sangen gemeinsam mit dem JCO.
Die inklusive Band besteht aus Musiker*innen zwischen 10 und 70 Jahren, Laien und Profis sowie Menschen mit mehr oder weniger Beeinträchtigungen. Unter der Leitung von Kurt Fuhrmann, Julian Bossert und Joscha Oetz formulieren sie eine ganz eigene musikalische Antwort auf die gesellschaftlichen Umweltfragen unserer Zeit. Die Prinzipien »Freude«, »Zusammenhalt« und »Vielfalt« sind dabei Programm!
Unsere Gäste MC Vin und Cizzah nehmen Euch in einem Vlog hinter die Kulissen mit und gewähren unter anderem Einblicke in die Proben. Außerdem steht Ihr mit auf der Bühne und bekommt einen klitzekleinen Eindruck davon, wie es sich angefühlt haben muss, vor über 2.000 Menschen aufzutreten.
Fotos: KölnMusik/Holger Talinski, Nadine Laatsch, Johanna Melder, Martin Theile

Ein Large Ensemble mit 35 Musiker*innen aus sieben Musikschulen, zwei Ausnahmemusiker*innen als Gastsolist*innen, vier künstlerische Leitungen, Konzerte in Brühl und Rheinbach – das sind die Rahmendaten eines herausragenden Musikprojekts.
Das musikalische Leitungsteam vereinte Philip Czarnecki (Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl), Christopher Klassen (Musikschule der Stadt Leverkusen), Mathias Haus (Städt. Max-Bruch-Musikschule Bergisch Gladbach) und Francesca Reyter (Musikschule VHS Voreifel) vier beeindruckende Jazzmusiker*innen, Ensembleleiter*innen, Komponist*innen und Musikpädagog*innen. Zudem war es den Initiator*innen gelungen, mit Melane Nkounkolo (Gesang) und Marc Huynen (Flügelhorn) zwei herausragende und international tätige Gastsolist*innen zu gewinnen, die gemeinsam mit den Jugendlichen das Konzertprogramm erarbeiteten.
Unser musikschulübergreifendes Large Ensemble bot den vorwiegend jugendlichen Teilnehmer*innen die Möglichkeit zum Zusammenspiel mit profilierten Musiker*innen in diversen musikalischen Ausrichtungen und variablen Besetzungen. Dabei waren alle aufgeführten Stücke Uraufführungen, denn die musikalischen Leitungen hatten eigens für das Large Ensemble Projekt Auftragskompositionen und Bearbeitungen erstellt.
Beim Konzert am 28.9.2024 im Clemens-August-Forum wirkte die Nachwuchs-Big Band unter Leitung von Nils Imhorst mit. In Rheinbach trat beim Konzert am 29.9.2024 im Stadttheater auch die Sunny Side Big Band der Musikschule VHS Voreifel unter Leitung von Thomas Kimmerle auf.
Das Large Ensemble ist ein Projekt im Rahmen des Musikschulnetzwerks "JIP" (Jazz, Improvisation, Pop), gefördert durch den LVR sowie im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik / Region Rheinschiene durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Jugendliche Teilnehmer*innen der Offenen Jazz Haus Schule und die Mitglieder des an der Kölner Synagoge angesiedelten Chores "Voices in Peace" präsentierten ihr gemeinsam erarbeitetes Programm im Stadtgarten Köln. Fünf intensive Workshop-Tage lagen hinter den jungen Musiker*innen und den Sänger*innen des Chores. Gemeinsam mit den beiden Dozent*innen Ornella Tobar Gaete und Kurt Furmann und mit der Leiterin des Chores Katja Margolin haben sie gejammt, improvisiert und vor allem gemeinsame Stücke getextet, komponiert und ein eigenes Programm entwickelt, das nun vor einem begeisterten Publikum im Stadtgarten Köln im Rahmen des Festivals Shalom-Musik.Koeln aufgeführt wurde. Auch Shai Maestro, der mit seinem Trio am gleichen Abend ein Konzert im Stadtgarten spielte, trat bei einem Stück gemeinsam mit den Jugendlichen und dem Chor auf. Der Workshop "Interplay" war ursprünglich als Begegnung von Jugendlichen aus Köln und Tel Aviv geplant, was jedoch aufgrund der politischen Lage nicht möglich war. Der Workshop mitsamt Auftritt im Rahmen des Festivals Shalom-Musik.Koeln wurde als Workshop für Zusammenhalt und gegen Anti-Semitismus dennoch umgesetzt - nicht zuletzt aufgrund der Förderung der RheinEnergie-Stiftung Kultur.

Das Sommerfestival 2024 fand wie in jedem Jahr mit dem großen Torburgfest seinen Höhepunkt. Am Wochenende 29./30. Juni 2024 präsentierten sich die YoungsterBands, TeenBands, ErwachsenenBands, Vocal Groups, Chöre und andere Ensembles der Offenen Jazz Haus Schule auf den Bühnen vor und in der Eigelsteintorburg. Am Sonntag, 30. Juni 2024 wurde parallel auf drei Bühnen musiziert. Die Chöre und Vocalgroups der OJHS traten im Saal der Torburg auf, die YoungsterBands, TeenBands und ErwachsenenBands auf den beiden Outdoor-Bühnen. Besonders erwähnenswert war der Auftritt des Jazzhaus Community Orchesters auf der Eigelstein-Bühne.