Von fetzigen Beats zu abstrakten Improvisationen, von YoungsterBands zu Erwachsenen-Ensembles, von Solist*innen bis zur Big Band und dem Jazzhaus Community Orchester, gespielt und gesungen – der Höhepunkt des Winterfestivals 2024 fand am 3. Adventswochenende im Stadtgarten und im Loft statt. Im Stadtgarten traten die YoungsterBands und TeenBands auf. Mit dabei waren auch der Kinder- und Jugendchor, die beiden Chöre, die Big Band und weitere ErwachsenenBands der Offenen Jazz Haus Schule. Beide Bühnen des Stadtgartens wurden parallel bespielt – sowohl der Konzertsaal als auch das JAKI. Bürgermeisterin Brigitta von Bülow sprach in diesem Rahmen im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Köln ein Grußwort. Im Loft präsentierten sich zeitgleich zahlreiche ErwachsenenBands, VocalGroups und Ensembles der Offenen Jazz Haus Schule.
Das Winterfestival startete wie in jedem Jahr mit einem YoungsterBand-Tag in der Eigelsteintorburg – in diesem Jahr passenderweise parallel zum "Winterzauber am Eigelstein". Die Bands "Die rockenden Noten" (Ltg. Anton Hasert), "Die Monster Gang" (Ltg. Calvin Lennig), "Stenzi-Fancy (Ltg. Paul Mannebach), "Die schnellen Blitze" (Ltg. Calvin Lennig) und "Rainbow Lightning" (Ltg. Anke Hein) begeisterten das Publikum. Am Abend konnte die "Absolute Beginner Band" (Ltg. Florian Esch) ihren ersten Auftritt feiern. Und abschließend präsentierten sich die Combos unseres Kurses "Vorstudium Jazz" unter Leitung von André Nendza und Kai Starke.
Das Musical www.spieglein-spieglein..., produziert von der Offenen Jazz Haus Schule und initiiert und konzipiert von Johanna Melder, wurde 2024 von musicalbegeisterten Menschen zwischen 10 und 16 Jahren geschrieben und im Dezember im Urania Theater aufgeführt. Bei Proben im Herbst im Altenberger Hof in Nippes wurden gemeinsam mit der künstlerischen Leitung Bente Obrikat, der Chor- und Stimm-Dozentin Kristina Nuss und dem Musikproduzenten David Quaas Szenen, Songs und Tänze kreiert. Die Gruppe setzte sich anhand von Märchen mit Schönheitsidealen, KI und Social Media auseinander und kreierte eine spannende Geschichte und mitreißende Songs.
Künstlerischer Aktionstag im Rahmen des Projekts "KlangKörper" der Offenen Jazz Haus Schule an der Schule Kunterbunt, Köln-Vogelsang
Entschleunigung, Slow Motion, Chill-Art-Oase. Dieser KlangKörper-Aktionstag war anders als in den letzten Jahren. Das hatte gute Gründe, denn die Schule Kunterbunt mußte kurzfristig einen Raumnotstand erklären. Schadstoff-Funde führten dazu, dass Räumlichkeiten vorerst nicht wieder genutzt werden konnten, und darum konnte der künstlerische Aktionstag im Herbst 2024 nicht so stattfinden, wie er im Konzept des Schulprojekts KlangKörper vorgesehen war. Eigentlich finden dann um die 20 parallele Workshops und zusätzliche Performances in verschiedenen Räumlichkeiten der Schule statt, dies war nun aufgrund der gesperrten Räume nicht möglich.
KStA-Reporterin Caroline Kron besuchte den Aktionstag. Sie schreibt in ihrem Artikel: "Wenn sich die Schule Kunterbunt in den vergangenen zwölf Jahren für einen Tag in einen 'Klangkörper' verwandelt hat, waren die Energie und Euphorie, die der musische Aktionstag in Gang setzte, in jeder Ecke des Gebäudes zu spüren. Zu hören. Und zu sehen. Da geriet die inklusive Grundschule in Vogelsang für einen Tag – im positiven Sinne – aus dem Takt. Zu sämtlichen Klängen dieser Welt tanzten und trommelten, klatschten und krochen, hüpften und hiphopten die Grundschulkinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam mit professionellen Tänzerinnen und Musikerinnen der Offenen Jazz Haus Schule, mit ihren Lehrkräften und Mitarbeitenden des Offenen Ganztags – in den Klassenzimmern, auf den Schulfluren, im Foyer und auf dem Pausenhof – eine Schule im kreativen Ausnahmezustand!"
Das Musik-Tanz-Theater ist in jedem Jahr ein Höhepunkt im Jahresablauf. In diesem Jahr entwickelten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den Dozent*innen ein Stück, welches sich mit Widerstand gegen Menschenfeindlichkeit auseinandersetzt. Dabei wurde die Frage bearbeitet, wie Widerstand heute aussehen kann – im Vergleich zu den sogenannten Edelweißpiraten in der NS-Zeit. Aufgeführt wurde das Stück "Do NOT touch this" im Atrium des Genoveva Gymnasium am ersten Schultag nach den Herbstferien. Das Pubklikum bestand vorwiegend aus Schulklassen des Genoveva-Gymnasium, die nicht mit Applaus sparten. Die Unterstützung aus dem Publikum tat besonders gut, denn viele der Teilnehmer*innen standen erstmalig auf einer Theaterbühne.
Jazzhaus Community Orchester, Julian Bossert, Kurt Fuhrmann, Joscha Oetz, MC Vin & Cizzah (Take Five)
Die Offene Jazz Haus Schule war auch in diesem Jahr am 3. Oktober 2024 wieder mit dabei beim Tag der offenen Philharmonie - unter anderem mit einem Konzert des Jazzhaus Community Orchesters, das sein aktuelles Programm »Ohne Moos nix los« vor mehr als 2.000 Zuhörer*innen präsentierte. Die Musiker*innen des JCO spielten unter Leitung von Julian Bossert, Kurt Fuhrmann und Joscha Oetz die Titel »Yo oder So«, »They Dont Care About Us«, »Summervibes«", »Ohne Moos Nix Los« und gemeinsam mit dem Rap-Duo MC Vin & Cizzah (Take Five) den Song »Das macht mich stark«. Das Publikum wurde dabei zu einem Teil der musikalischen Community: die Zuhörer*innen wippten, schnippsten, klatschten und sangen gemeinsam mit dem JCO.
Die inklusive Band besteht aus Musiker*innen zwischen 10 und 70 Jahren, Laien und Profis sowie Menschen mit mehr oder weniger Beeinträchtigungen. Unter der Leitung von Kurt Fuhrmann, Julian Bossert und Joscha Oetz formulieren sie eine ganz eigene musikalische Antwort auf die gesellschaftlichen Umweltfragen unserer Zeit. Die Prinzipien »Freude«, »Zusammenhalt« und »Vielfalt« sind dabei Programm!
Unsere Gäste MC Vin und Cizzah nehmen Euch in einem Vlog hinter die Kulissen mit und gewähren unter anderem Einblicke in die Proben. Außerdem steht Ihr mit auf der Bühne und bekommt einen klitzekleinen Eindruck davon, wie es sich angefühlt haben muss, vor über 2.000 Menschen aufzutreten.
Fotos: KölnMusik/Holger Talinski, Nadine Laatsch, Johanna Melder, Martin Theile